Ghana erlaubt den Anbau von Cannabis für medizinische und industrielle Zwecke
Ghana erlaubt Cannabisanbau für medizinische und industrielle Zwecke
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Der afrikanische Staat Ghana wurde nach einem Bericht der Vereinten Nationen im Jahr 2014 zu dem zweitgrößten Cannabiskonsumenten weltweit eingestuft. Dennoch war es über einen langen Zeitraum und trotz der historischen Verbundenheit zum natürlichen Rauschmittel stets verboten, Cannabis zu sich zu nehmen. Einzig der medizinische Einsatz wurde unter dem Genehmigungsvorbehalt des Gesundheitsministeriums gestattet, was sich aufgrund fehlender Programme jedoch als schwierig gestaltete.

Der Anbau, Konsum, die Weitergabe und der Import oder Export wurden mit schweren Haftstrafen verfolgt, obwohl es seit 2017 den „Gesetzesentwurf zur Drogenkontrollkommission“ aufgrund eines wachsenden Drucks gab, über den aber über Jahre nicht tatsächlich entschieden worden ist. Obwohl bereits im Mai 2020 darüber berichtet wurde, dass in Ghana Cannabis zu industriellen und medizinischen Zwecken legalisiert worden sei, hat es das Parlament des Landes nun bewerkstelligt, dem Innenminister die Option zu geben, tatsächlich Lizenzen für den Cannabisanbau zu vergeben. Dieser Schritt folgte auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs, das dann zu einer raschen Verabschiedung des „Narcotics Control Commission (Amendment) Bill 2023“ seitens des Parlaments führte.

Ein wichtiger Schritt für Ghana

So wie bereits unter anderem in Lesotho, Simbabwe, Sambia und Malawi das große Geschäft mit dem „guten“ Gras gewittert wurde und dementsprechende Gesetzesänderungen durchgesetzt worden sind, hat sich nun auch das Parlament von Ghana dazu entschieden, den Anbau von Cannabis zu genehmigen. Einzig zu medizinischen und industriellen Zwecken wohlgemerkt. In einer bahnbrechenden Entscheidung hat das ghanaische Parlament damit ein Zeichen für eine revolutionäre Veränderung der wirtschaftlichen Landschaft des Landes gesetzt.

Damit wird Ghana zu einem wichtigen Akteur auf dem boomenden globalen Cannabismarkt, den man auf einen Wert von Milliarden von Dollar schätzt. Wichtig bleibt es für die kommenden Akteure, die sich in das neu entstehende, legale Geschäftsfeld wagen wollen, sich an die strengen Beschränkungen zu halten, die den berauschenden Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) betreffen. Dennoch kann man diesen Schritt als gesetzgeberischen Triumph bezeichnen, der laut Business Insider jedoch nicht ohne Hürden erreicht worden ist.

Ein neuer Weg für Ghana

Nachdem der Oberste Gerichtshof einen wichtigen Abschnitt des Gesetzes als verfassungswidrig eingestuft hatte, wurde Ghanas Weg zur Legalisierung zunächst blockiert. Daraufhin reagierte der ghanaische Gesetzgeber jedoch schnell und verabschiedete den bahnbrechenden „Narcotics Control Commission (Amendment) Bill 2023“, das dem Land nun eine Welt voller neuer Möglichkeiten eröffnet.

Die Vorstellungen in Ghana gehen mit der Veränderung weit über einen Freizeitmarkt von Cannabis hinaus. Die Regierung plant, das enorme industrielle Potenzial von Cannabis zu nutzen, indem sie die Anwendungsmöglichkeiten für Fasern und Saatgut mit kontrolliertem Wachstum erforschen will. Dieser progressive Ansatz spiegelt einen breiteren und bereits bekannten Trend in Afrika wider, der schon in anderen Ländern des schwarzen Kontinents Fuß gefasst hat: Cannabis für medizinische und wissenschaftliche Zwecke zu legalisieren und damit der Bevölkerung neue Arbeit samt vernünftiger Einnahmequellen zu schaffen.

Herausforderungen für die Zukunft

Daher ist es trotz des Optimismus, der diese „grüne Revolution“ umgibt, nun notwendig, die Einbeziehung aller Beteiligten – insbesondere der Kleinbauern – zu gewährleisten, was Experten bereits betonen. Sie sagen, dass es unbedingt verhindert werden muss, dass die Industrie in Zukunft von Großkonzernen beherrscht wird und die normalen Erzeuger mit dieser Konkurrenz nicht mithalten können. Deswegen würden die politischen Entscheidungsträger vor der Herausforderung stehen, ein perfektes Gleichgewicht zu finden, dass zwischen der Förderung des Wirtschaftswachstums und dem Vorrang für das soziale Wohlergehen die Balance hält.

Wird dies erreicht, könnte eine gut funktionierende Cannabisindustrie zu einem Anstieg der Beschäftigungsmöglichkeiten führen, während das Wirtschaftswachstum in den lokalen Gemeinden angekurbelt würde. Dies dürfte dann unter idealen Umständen einen wichtigen Vorbildcharakter für die nachhaltige Entwicklung des gesamten Kontinents haben.

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