Im Rahmen einer Studie von britischen Forscher der University of Bath und King’s College London, konnte nachgewiesen werden, dass sowohl die Preise, als auch der Wirkstoffgehalt an THC in den letzten 10 Jahren gestiegen sind (Veröffentlichungsdatum der Studie: 29.12.2018). Für den THC-Gehalt hat die Studie sogar eine Steigerungsrate von satten 100% nachgewiesen. Das gilt allerdings nicht für den Preis: die Preise pro Gramm sind zwar auch nach oben gegangen, wenn man aber den durchschnittlichen Preis pro Gramm THC ansetzt, ist Gras sogar deutlich günstiger geworden.
THC-Gehalt um über 100% gestiegen
Bei der Studie wurden beschlagnahmte Funde aus den Asservatenkammern der Polizei aus 28 EU-Staaten sowie aus Norwegen und der Türkei analysiert. So wurden im Jahr 2006 bei konzentrierten Cannabis-Produkten wie Harz noch etwa durchschnittlich knapp über 8% Wirkstoffgehalt festgestellt. Im Jahr 2017 schlägt der Durchschnittswert bereits mit über 17% zu Buche. Das ist eine Steigerung um mehr als 100%. Bei unverarbeiteten Cannabisteilen, wie z.B. Blüten, ist der Gehalt im selben Zeitraum von von 5% auf über 10% gestiegen.
Preisentwicklung bei Cannabis
Beim ersten Blick auf die Strassenhandelspreise für Weed entsteht der Eindruck, dass es in den letzten 10 Jahren eine Preissteigerung gegeben hat. Umgerechnet auf den Durchschnittspreis pro Gramm THC fällt das Bild allerdings deutlich anders aus, weil die Preise nicht proportional zum THC-Gehalt gestiegen sind. Die Konsumenten und Käufer erhalten also mehr THC pro ausgegebenem Euro.
Fazit der Forscher: besorgniserregende Entwicklung
Den höheren Anteil an THC in den analysierten Cannabis-Proben führen die Wissenschaftler auf optimierte neue Züchtungen zurück. Und das nicht nur in Europa: ein großer Teil des konsumierten Haschisch stammt aus Marokko. Und auch in diesem Endprodukt wurden deutlich höhere THC-Werte festgestellt. Für die Forscher ist das durchaus besorgniserregend, denn die Konsumenten haben ihr Konsumverhalten keineswegs angepasst. Die konsumierte Durchschnittsmenge Gras ist dieselbe geblieben, obwohl sich der Wirkstoffgehalt verdoppelt hat.
Stärkere Wirkung = mehr Gefahr
Dass Cannabis-Konsum nicht nur positive Wirkungen mitbringt ist hinlänglich bekannt. Als negative Nebeneffekte sind vor allem sogenannte Psychosen bekannt: und je stärker das Gras, desto höher ist die Gefahr einer möglichen Psychose – zumindest für grundsätzlich gefährdete Personenkreise.
Ebenfalls bekannt: das im Gras enthaltene CBD ist in Kombination mit dem THC entspannend wirksam und angstlösend. In den neuen hochpotenten Züchtungen nimmt der CBD-Gehalt (bewusst und gewollt) aber immer weiter ab, um einen stärkeres High zu provozieren.
Quellenhinweise:
Nico ist ein freiberuflicher Autor mit Schwerpunkt auf der Cannabisindustrie. Er interessiert sich für die Auswirkungen von Cannabis auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Konsumverhalten. Nico möchte alle Standpunkte in objektiven Nachrichtenartikeln darstellen. Er glaubt, dass dies der beste Weg ist, um eine informierte Öffentlichkeit zu schaffen.