Die Berliner Künstlerin Yasmin Bawa und ihre einzigartige Verbindung mit Hanf
Die Berliner Designerin Yasmin Bawa hat sich einen Namen gemacht mit ihren minimalistischen Skulpturen, die sie aus einem ungewöhnlichen Material formt: Hanf. Nach einer Station beim Modelabel Acne Studios hat sie sich selbstständig gemacht und eine ganz eigene Methode der Bildhauerei entwickelt.
Von der Mode zur Bildhauerei
Bawa begann ihre Karriere bei Acne Studios als Schuhdesignerin. “Meine Zeit in der Modebranche hatte in vielerlei Hinsicht einen Einfluss”, sagt sie. “Sie hat mir vor allem das Selbstvertrauen gegeben, meine eigene Kreativität auszuleben und meine eigene Technik zu entwickeln.”
Interaktion mit dem Raum
Bawa ist fasziniert von der Interaktion zwischen Nutzer und Objekt. Sie entwirft Objekte, die man nicht einfach in die Ecke stellt und dann vergisst, sondern die der Besitzer umstellen und ihre Funktion verändern kann, beispielsweise vom Beistelltisch zum Hocker. “Vielleicht verschwinden sie an einem Punkt und an einem anderen stehen sie wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit”, sagt sie.
Die Quelle der Kreativität
Bawa bezieht ihre Inspiration aus vielen Quellen. Sie befindet sich ständig auf einer persönlichen Forschungsreise, liest und schaut Dokumentarfilme zu verschiedenen Aspekten von Materialien, Bautechniken, Mythologie, Wissenschaft, Geschichte, Geologie und Natur. “Ich mache mir Notizen zu Sätzen und Wörtern, und wenn ich anfange, diese Notizen erneut zu lesen oder zusammenzustellen, entsteht ein roter Faden, der als Basis für neue Arbeiten dient”, erklärt sie.
Die Faszination für Hanf
Bawa arbeitet hauptsächlich mit Hanf. “Der erste Grund, warum ich mit Hanf arbeite, ist, dass die Hanfspäne, die Hanffasern und die natürlichen Gipse ein einfaches Werkzeug sind, das viele Möglichkeiten für Ausdruck und Kreativität bietet”, sagt sie. Sie hat eine tiefe Verbundenheit mit dem Material entwickelt, und seine Beschaffenheit bietet sich gut für die Formen an, die sie schaffen möchte.
Die Vorteile von Hanf
Bawa ist von der Hanfpflanze beeindruckt. Sie benötigt sehr wenig Wasser, braucht keine scharfen Pestizide und hilft, Schadstoffe aus dem Boden zu filtern. Es gibt auch einige Bauprojekte, die sich um Hanf und natürliches Bauen drehen, darunter eine Hanf-Baugemeinschaft in Berlin, der Bawa angehört.
Einfachheit und Extravaganz
Bawa glaubt, dass Einfachheit auch extravagant sein kann, vor allem wenn es um Materialität geht und darum, wie unsere Interaktion mit dem Design oder die Beobachtung des Designs unsere Sinne beeinflusst. Ihre Skulpturen werden mit Hanf und Kalk oder “Hanfbeton” geformt und mit Schichten von Kalkputz überzogen.
Yasmin Bawa ist eine Künstlerin, die die Grenzen des Möglichen auslotet und dabei zeigt, wie extravagant Schlichtheit sein kann. Mit ihren Hanfskulpturen hat sie eine einzigartige Nische in der Kunstwelt gefunden und zeigt uns, dass Hanf mehr ist als nur eine Pflanze – es ist ein Material voller kreativer Möglichkeiten.
Quelle
Interview mit Yasmin Bawa, AD Magazin, abgerufen am 17. Juli 2023
Nico ist ein freiberuflicher Autor mit Schwerpunkt auf der Cannabisindustrie. Er interessiert sich für die Auswirkungen von Cannabis auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Konsumverhalten. Nico möchte alle Standpunkte in objektiven Nachrichtenartikeln darstellen. Er glaubt, dass dies der beste Weg ist, um eine informierte Öffentlichkeit zu schaffen.