Sachsen engagiert sich für verstärkten Anbau von Cannabis – aus medizinischen Motiven
Sachsen setzt sich für mehr Cannabis-Anbau ein – aus medizinischen Gründen
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Dresden. Der Freistaat Sachsen hat im Bundesrat eine Initiative gestartet, um das seit 2017 geltende Gesetz “Cannabis als Medizin” im Zuge der avisierten Legalisierung ebenfalls zu öffnen. Ziel ist es, das vorhandene Produktionspotenzial in Deutschland zu nutzen und heimischen Unternehmen weitere Chancen zu eröffnen.

Sachsen will Cannabis-Anbau für medizinische Zwecke erweitern

Der Geschäftsführer des Dresdener Unternehmens Demecan, Constantin von der Groeben, äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich des aktuellen Gesetzentwurfs zur Legalisierung von Cannabis. Er befürchtet, dass die deutschen Produzenten von medizinischem Cannabis durch das neue Gesetz benachteiligt werden könnten und spricht von einer ernsthaften Bedrohung für die heimischen Anbieter.

Das steigende Interesse an medizinischem Cannabis in Deutschland

Der Bedarf an medizinischem Cannabis in Deutschland steigt kontinuierlich an. Im Jahr 2020 wurden 7,2 Tonnen Pflanzenblüten von Produzenten an Apotheken geliefert, während die Menge im Jahr 2021 mit 14,8 Tonnen mehr als verdoppelt wurde. Gleichzeitig wurden im Jahr 2022 insgesamt 24,8 Tonnen Cannabis zu medizinischen und wissenschaftlichen Zwecken importiert.

Sachsen setzt sich für Lockerung der Reglementierungen ein

Um den steigenden Bedarf an medizinischem Cannabis in Deutschland zu decken, schaltet sich nun Sachsen ein. Der Freistaat fordert eine vorsichtige und schrittweise Lockerung der Reglementierungen, um heimischen Unternehmen weitere Chancen zu eröffnen. Insbesondere sollen die Anbaubegrenzungen und staatlichen Preisvorgaben aufgehoben werden, um die heimische Produktion in entsprechender Qualität zu fördern.

Potenzial für deutsche Produzenten

Die Dresdener Firma Demecan, die zu den zugelassenen Produzenten von medizinischem Cannabis in Deutschland gehört, sieht in einer Lockerung der Reglementierungen eine große Chance. Sie könnten ihre Produktion kurzfristig vervierfachen und perspektivisch sogar bis zu 20 Tonnen pro Jahr liefern. Dies würde auch dem Ziel von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Droge zu entkriminalisieren, entgegenkommen.

Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der Patienten

Die sächsische Bundesratsinitiative unterstützt die Forderung nach einer Lockerung der Reglementierungen. Dies hätte positive Auswirkungen auf die Versorgungssituation der Patienten und weitere Chancen für heimische Unternehmen. Es bleibt abzuwarten, ob der Gesetzentwurf in dieser Form verabschiedet wird und ob sich deutsche Produzenten bei strengen Vorschriften ins Ausland abwenden.

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