Die Freigabe von Cannabis ist umstritten, aber ein Gesetz zur Legalisierung ist geplant. Der Cannabis Social Club Hamburg hat bereits erste Erfahrungen mit dem Anbau von Hanfpflanzen gesammelt und ein Erntefest gefeiert. In Jersbek im Kreis Stormarn waren auch Vertreter ähnlicher Clubs aus anderen Städten eingeladen. Das Gesetz zur Legalisierung soll Anfang 2024 in Kraft treten.
Anbau und Erfahrungen teilen
Der Cannabis Social Club Hamburg hat den Anbau von Cannabispflanzen getestet und ein Erntefest gefeiert. Das Ziel war es, bereits jetzt erste Erfahrungen mit dem Anbau zu sammeln und diese zu teilen, so der Vereinsvorsitzende Andreas Gerhold. Gegner der Legalisierung befürchten eine “Normalisierung” der Droge und verweisen auf mögliche Gefahren des Cannabis-Konsums für das noch nicht ausgereifte Gehirn von Jugendlichen.
Legal und THC-frei
Der Cannabis Social Club Hamburg hat einen legalen Weg gefunden, den Probeanbau im Glashaus zu starten. In Zusammenarbeit mit dem Garten- und Landwirtschaftsbetrieb Hanseatische Hanf GmbH wurde der Anbau von THC-freien Hanfsorten organisiert. THC (Tetrahydrocannabinol) ist der Stoff, der für die Rauschwirkung verantwortlich ist. Die Ernte ist jedoch nicht zum Kiffen gedacht, betonte Gerhold.
Kooperation mit Hanseatische Hanf GmbH
Die Zusammenarbeit mit der Hanseatische Hanf GmbH ermöglichte den Anbau von Hanf in einem Glashaus. Der Landwirt meldete den Anbau bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung an, da Nutzhanf in Deutschland nur von hauptberuflichen Landwirten angebaut werden darf. Gerhold betonte, dass ein Erntefest eines Cannabis Social Clubs dieser Art bisher in Deutschland noch nicht stattgefunden hat.
Geplantes Gesetz zur Legalisierung
Ein vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf sieht vor, Cannabis im deutschen Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Volljährige ab 18 Jahren sollen den Besitz von 25 Gramm erlaubt bekommen und privat dürfen maximal drei Pflanzen angebaut werden. In Cannabis-Clubs sollen Vereinsmitglieder die Droge gemeinschaftlich anbauen und gegenseitig abgeben dürfen. Der Cannabis Social Club Hamburg kritisiert jedoch, dass Cannabis-Nutzer weiterhin als potenziell kriminell angesehen werden und fordert mehr Eigenverantwortung.
Ausblick und Boom an Neugründungen
Der Cannabis Social Club Hamburg wurde 2015 gegründet und ist der älteste Club dieser Art in Deutschland. Seit April 2023, als Anbaugemeinschaften von der Regierung ins Gespräch gebracht wurden, gibt es einen Boom an Neugründungen, berichtete Gerhold.
Nico ist ein freiberuflicher Autor mit Schwerpunkt auf der Cannabisindustrie. Er interessiert sich für die Auswirkungen von Cannabis auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Konsumverhalten. Nico möchte alle Standpunkte in objektiven Nachrichtenartikeln darstellen. Er glaubt, dass dies der beste Weg ist, um eine informierte Öffentlichkeit zu schaffen.