Atme aus! Wird der THC-Gehalt bald in der Atemluft nachweisbar sein?
Ausatmen! THC-Gehalt bald in der Atemluft nachweisbar?
Foto von Jan Kopřiva auf Unsplash

Ausatmen! THC-Gehalt bald in der Atemluft nachweisbar?

Regelmäßige Cannabisraucher könnten in Zukunft möglicherweise noch stärker durch Drogentests belästigt werden als bisher. Aktuell kann der THC-Gehalt durch Analysen von Blut, Haut, Haaren und Speichel nachgewiesen werden. Nun gibt es jedoch neue Forschungsergebnisse zur Feststellung von Cannabinoiden in der Atemluft. Wird es also bald heißen “kräftig ausatmen” wie beim Alkoholtest “kräftig pusten” bei Verkehrskontrollen?

Ungenauigkeit der Testverfahren

Die Ergebnisse einer neuen Studie zeigen, dass auch diese Testverfahren eher ungenau sind. Es ist unwahrscheinlich, dass die deutschen Behörden aufgrund der langsamen Entkriminalisierung von Marihuana weitere unzuverlässige Methoden zu ihrem ohnehin schon wackeligen Prüfkatalog hinzufügen werden – hoffentlich! Es gibt viele Studien, die zeigen, wie ungenau die Ergebnisse sind und wie willkürlich die gnadenlose Strafverfolgung bei Cannabisnachweis erfolgt. Leider setzt sich der völlig unfähige Bundesjustizminister Marco Buschmann von der FDP auch nach zwei Jahren im Amt nicht für faire und wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zur Nachweisbarkeit einzelner Cannabinoide ein. Es gibt jedoch fortschrittliche Länder, die eine fortschrittliche Drogenpolitik betreiben und echte Forschung betreiben und den Bürgern Respekt entgegenbringen.

Neue Option aus Übersee

Die neueste Option zur Nachweisbarkeit von Cannabis im Körper kommt erneut aus Übersee, wo mündige Erwachsene in vielen Bundesstaaten ihre pflanzlichen Genussmittel und Therapeutika frei von staatlicher Schikane wählen dürfen. Da das Rauchen von Cannabis psychoaktive Wirkungen hat, ist im Zweifelsfall auch ein zuverlässiger Test durch die zuständigen Behörden erforderlich, ähnlich wie beim Alkohol seit vielen Jahren. Obwohl die Geschichten über Gefährdungen durch bekiffte Autofahrer wie üblich völlig übertrieben sind, wie ein Blick auf entsprechende Statistiken zeigt, dürfen alle Menschen nach der Freigabe eine sichere Straßenverkehr erwarten, ebenso wie einen effektiven Jugendschutz. Polizei, Justiz und Verkehrsteilnehmer sollten grundsätzlich genaue Testverfahren verwenden und keine Methoden, die es den Staatsanwälten ermöglichen, die normalerweise geltende Regel des “im Zweifel für den Angeklagten” problemlos zu ignorieren.

Die Herausforderung des Nachweises per Luft

Die Herausforderung beim Nachweis von Cannabinoiden in der Luft liegt in der Natur der Cannabinoide, die beim Inhalieren über äußerst winzige Aerosole aufgenommen werden. Ähnlich wie beim Nachweis von COVID-19 über Aerosole war auch hier eine aufwendige Analyse erforderlich. Die Wissenschaftler in Colorado untersuchen nun, ob sie den Cannabinoiden in der Atemluft endlich auf den Leib rücken können.

Die Ergebnisse der Studie

Bei der Studie wurde ein “Impaktionsfilter” verwendet, der als eine Art Mini-Speicher für Atem und Inhalte dient. Die Geräte nutzen Flüssigkeitschromatografie und Tandem-Massenspektrometrie zur Identifizierung von chemischen Verbindungen und dem Volumen der Atemluft. Die Forscher geben zu, dass die neue Studie aufgrund der geringen Teilnehmerzahl von nur 18 Personen natürlich kein statistisches Gewicht hat. Es ist jedoch ein erster Schritt, um Lösungen im Bereich der Hanfprodukte zu finden, die von Politikern allzu oft bewusst ignoriert werden.

Zukunftsaussichten

Obwohl ein Staatsanwalt vorerst nicht auf den Nachweis von Cannabis in der Atemluft zurückgreifen kann, fordern die Bürger endlich eine gerechte Behandlung und kostengünstige Testverfahren, die genau und schnell durchgeführt werden können. Es bleibt abzuwarten, wann der erste Aerosol-Tester für Cannabinoide auf den Markt kommt. Leider wird diese technologische Innovation wohl nicht im einst so erfindungsreichen Deutschland entstehen und für Gerechtigkeit in der veralteten Drogenpolitik sorgen.

Legalität und Forschung gehen im 21. Jahrhundert Hand in Hand. Es ist bedauerlich, dass Deutschland den Fortschritt beim Hanf in den USA als Grundlage für die dortige Freiheit erkennt, aber gleichzeitig die Weigerung zur wissenschaftlichen Forschung nutzt, um die willkürliche Strafverfolgung durch den Staat zu legitimieren.

Quelle: sciencedaily.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You May Also Like

Online Werbung für Hanf & Cannabis – Vorsicht Zensur

Webseitenbetreiber, die sich inhaltlich mit dem Thema Hanf auseinander setzen haben ein Problem: die Vermarktung der Inhalte ist nicht immer ganz einfach, oft sogar schlichtweg unmöglich. Zensur und Bevormundung am Beispiel von Google, Facebook und Twitter.

CannaMedical Pharma GmbH mit Lieferengpass: Anzeige in Kanada erfolgt

Die Legalisierung von Cannabis in Kanada zieht mittlerweile weltweit ihre Kreise: deutsche Apotheken haben seit bereits mehreren Wochen akute Probleme und Engpässe beim Nachschub von medizinischem Cannabis, weil der Hauptimporteur CannaMedical Pharma aus Köln selber nicht mehr aus Kanada beliefert werden kann. Die Handelspartner Aurora Cannabis Inc. und die MedReleaf Corporation kommen, laut Aussagen der Kölner, den Lieferverträgen nicht mehr. Jetzt hat das Kölner StartUp Anzeige erstattet.

bekiffte Hunde: die Zahl der zugedröhnten Haustiere steigt drastisch

Klingt zunächst lustig, ist aber leider für unsere Lieblingsvierbeiner gar nicht so ungefährlich: Zumindest in den USA steigt die Zahl der Haustiere (vor allem Hunde), die Cannabis- bzw. THC-haltige Produkte verzehrt haben und dann analog zum Menschen in entstprechende Rauschzustände verfallen. Die Zahl der bei den Tiernotdiensten registrierten Fälle ist seit 2008 um 900% gestiegen.

Funfact: ohne Hanf, hätte Columbus Amerika nie entdeckt!

Wer sich intensiv mit dem Thema Hanf beschäftigt, stößt immer wieder auf beeindruckende und wirklich lustige Fakten. Heute in der Reihe Hanf-Funfacts: die Entdeckung Amerikas, die ohne Hanf vermutlich nicht oder viel später stattgefunden hätte.