In Kanada, Südafrika, Lesotho, den Niederlanden, Spanien, Peru und Uruguay ist der Konsum von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften bereits erlaubt – Wann zieht Deutschland nun mit? Und viel wichtiger: warum sollte es?
Stigmatisierung einer traditionellen Heilpflanze
Warum ist Cannabis so stigmatisiert?
Seit Ende der 30er Jahre nahm der weltweite Vorgang gegen Marijuana in der USA seinen Anfang. Dort wurde die Cannabis Pflanze vom Anwalt Harry J. Anslinger, ein Befürworter der Prohibition als “aggressionserregende Droge”, welche Afro- und Lateinamerikaner dazu anregt kriminell zu werden, eingestuft. Zudem gab er der Pflanze den Namen “Marijuana”, um es “gefährlicher” klingen zu lassen. “Marijuana” kommt aus dem Mexikanischen-Spanisch und war ein Slang-Begriff für Wild Tabak.
Anslinger sagt: “There are 100,000 total maijuana smokers in the US, and most are N*groes, Hispanics, Filipinos, and entertainers. Their Satanic music, jazz and swing, result from marijuana us. This marijuana causes white women to seek sexual relationships with N*groes, entertainers, and others.”
So wurde Cannabis von einer Droge/ Heilpflanze zu einem weiteren Grund, die Farbige Gesellschaft in den USA zu unterdrücken und wegzusperren.
In Deutschland kommt es in den 70ern auch zu einer Prohibition.
Nun gehört Cannabis in fast allen Ländern zu einer “schedule I Drug”, was heißt, dass es zu den “harten Drogen” gehört und mit Heroin auf der gleichen Stufe ist, und auch gesetzlich gleichgestellt ist. Das heißt auch, dass extrem schädliche Drogen, wie Methanphetamine und Kokain (welche schedule II Drugs sind) weniger als Bedrohung angesehen werden.
“There are 100,000 total maijuana smokers in the US, and most are N*groes, Hispanics, Filipinos, and entertainers. Their Satanic music, jazz and swing, result from marijuana us. This marijuana causes white women to seek sexual relationships with N*groes, entertainers, and others.”https://www.cbsnews.com/news/column-war-on-drugs-merely-fights-the-symptoms-of-a-faulty-system/
Derzeitige rechtliche Lage
Derzeit ist der Besitz, Verkauf, Anbau und Ankauf von Cannabis in Deutschland illegal, trotzdem kiffen knapp 4 Millionen Menschen in Deutschland aktiv (Stand 2018).
Doch laut der derzeitigen Ampelkoalition und Gesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach, soll sich dies bald ändern.
Aber bis die Legalisierung von Cannabis in Deutschland in Kraft tritt, kann bei Feststellung des Besitzes mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen.
Legalisierung von Cannabis in der USA
In bereits 18 von 50 US-Staaten ist Weed nun legal, in 15 weiteren dekriminalisiert. Daraus ergaben sich viele Vorteile, wie z.B eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene, das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen, der damit verbundene Anstieg an Steuergeldern und die Entstehung von neuen Investitionsmöglichkeiten.
Das Cannabis wird in lizenzierten Geschäften distribuiert. Das bedeutet auch, dass das Gras relativ hochwertig an Qualität ist. Dass dann verkaufte Gras wird auch sehr streng und regelmäßig auf die Qualität kontrolliert, um Gefahren vorzubeugen heißt es.
Um Hanf anzubauen braucht man meist nur eine gültige “Medical Marijuana Card“. Zudem sollte man sich im Vorraus über die individuellen Kultivierungs- Regulierungen des eigenen US-Staates informieren. Für den Handel mit selbst angebautem Cannabis braucht man jedoch eine Lizenz zur Distribution. Anbau von Cannabis für private zwecke ist je nach US Staat unterschiedlich.
Der Anbau von Cannabis in den USA ist dank der Legalisierung über die letzten Jahre deutlich gestiegen. Viele Bäuerinnen und Bauer verdienen mit Weed bereits in Millionenbeträgen, da der Markt in den USA viele Nachfrager hat. Um genau zu sein befinden sich dort bereits 2.2 Millionen Gras-Plantagen (Stand 2020) mit durchschnittlich 444 Hektar.
Vorteile von Cannabis
Cannabis wird bewiesenermaßen schon seit mehr als 4000 Jahren als Medizin verwendet. Es wird vielseitig genutzt, in den meisten Fällen für Beschwerden wie beispielsweise Kopf- und Gliederschmerzen, Migräne, PTSD, Essstörungen, Chronische Schmerzen, Schlafstörungen, Übelkeit, Angstzustände, Stress und kann überdies auch gegen Hautbeschwerden helfen.
Es kann sogar zu Stoff verarbeitet und zu robuster Kleidung gemacht werden, welche gut auf der Haut liegt, Im Winter warm hält und vor allem Im Sommer kühlt. Klamotten aus Hanf sind sogar besser für die Umwelt als Kleidung aus Baumwolle.
Aus der Cannabis Pflanze lässt sich sogar CBD-Öl herstellen, welches alleine auch schon viele Nutzen mit sich trägt. CBD-Öl kann viele übliche Beschwerden lindern.Dazu gehören zum Beispiel Angstzustände und Neurologische Erkrankungen.
CBD Öl ist in Deutschland frei erhältlich und kann in bestimmten Läden oder in der Apotheke rezeptfrei gekauft werden.
Meist wird Cannabis aber als Genussmittel geraucht.
Was spricht für eine Legalisierung?
Zuerst soll gesagt sein, dass die USA bereits mehr als 10 Milliarden Dollar Umsatz mit dem Verkauf von Cannabis an Erwachsene, durch Steuergelder generiert hat. Hanffasern, Öle etc. nicht mit einberechnet. Ein Aspekt wäre also der immense Geldbetrag der durch Steuern in beispielsweise sucht- und Aufklärungsprogramme fließen könnte.
Zudem würde dank der Cannabis Legalisierung in Deutschland eine kontrollierte Abgabe von Cannabis herrschen. Der Großteil der Stoner aus Deutschland erhalten Ihr Cannabis auf dem Schwarzmarkt, in dem meist mit gefährlichen Stoffen wie Haarspray und Zucker gestreckt wird. Eine Legalisierung wäre der perfekte Weg, gegen den Schwarzmarkt vorzugehen, da nun die Qualität kontrolliert werden kann. So wird durch die Legalisierung das Verbreiten von verunreinigter Substanzen verhindert und der Markt somit sicherer für den Konsumenten.
Die Cannabis Legalisierung würde (wie auch in den USA) vor allem neue Jobs und Karrieremöglichkeiten schaffen. Ob Grower, Budtender oder einfach Ladeninhaber: Cannabis sorgt für eine Vielzahl von Aufstiegsmöglichkeiten die nützlich für die allgemeine Wirtschaft sind.
Gefahren beim Konsum
Obwohl die Cannabis Pflanze so viele Vorteile und Nutzen mit sich trägt, sollte man sich den Gefahren und Risiken im klaren sein. Jugendliche und schwangere Frauen sollten keines konsumieren.
Vor allem bei schwangeren Frauen bestehen viele hohe Risiken: Der direkte und sogar indirekte Konsum während der Schwangerschaft, kann zu Entwicklungsstörungen sowie einer Stillgeburt führen.
Jugendliche, die Cannabis konsumieren laufen Gefahr unter Vergesslichkeit zu leiden. Hinzu kommt das erhöhte Risiko unter einer Suchterkrankung zu leiden, welches bei Jugendlichen fast doppelt so hoch ist als bei Erwachsenen.
Diese Gefahren, gepaart mit der Unberechenbarkeit des Weeds vom Schwarzmarkt, stellt es ein hohes Risiko für Jugendliche und schwangere Frauen dar. Dies wäre wiederum ein Aspekt, der für eine Legalisierung von Cannabis spricht, denn durch die generierten Einnahmen, könnte mehr Geld in die Aufklärung gehen und Gefahren wie diese verhindern.
Cannabis im Vergleich zu anderen Drogen
Cannabis ist 144 mal weniger tödlich als Alkohol, meint eine Studie aus dem Jahr 2015. Der Missbrauch von Alkohol tötet jährlich bis zu 74.000 Menschen in Deutschland, Cannabis jedoch hat keine direkte Verknüpfung zu auch nur einem Todesfall. Zwar kann man an Nebenwirkungen sterben, Überdosiert ist bis jetzt aber noch niemand, da dies fast unmöglich wäre. Die Menge für eine Überdosierung sei noch unbekannt, heißt es im fachlichen Bereich. Es ist leichter an Wasser zu überdosieren, als an Cannabis.
Tabak ist auch eine Droge die jährlich fast eine Millionen Menschen in Deutschland das Leben kostet, trotzdem ist es vom Staat erlaubt, diese aus Genusszwecken verkaufen zu lassen.
Ein Effekt, den die Legalisierung verspricht, ist, dass, sobald das Gesetz in Kraft ist, Marihuana für Erwachsene als attraktivere und gesündere Option angesehen wird und viele Menschen sich ihr zuwenden werden.
Zukunftsprognose – Wann kommt die Cannabis Legalisierung?
Wird Cannabis nun in nächster Zeit legalisiert oder nicht?
Ja, jedoch wahrscheinlich nicht in nächster Zeit, da die Politik gerade noch einen Fokus auf das Corona Virus und Varianten hat. Die neue Ampelregierung hat sich jedoch klar FÜR eine Aufhebung der Prohibition geäußert.
Aus Koalitionskreisen heißt es, dass die Legalisierung von Cannabis bereits in den Startlöchern steht. Das soll bedeuten, dass die Frage der Legalisierung kein “ob”, sondern ein “ab wann” ist.
Ein Überblick aus dem Koalitionsvertrag 2021-2025 Folie 68 unter: Drogenpolitik:
“Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein. Dadurch wird die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet.”
“Bei der Alkohol- und Nikotinprävention setzen wir auf verstärkte Aufklärung mit besonderem Fokus auf Kinder, Jugendliche und schwangere Frauen. Wir verschärfen die Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Alkohol, Nikotin und Cannabis.”
Über die Frage ob der Anbau von Cannabis für den Privatgebrauch hat sich die Ampel jedoch nicht offiziell geäußert. Laut der Ampel soll man sich angeblich geeinigt und geplant haben, direkt mit der “Kanadischen Lösung” zu starten. Das heißt: Cannabis zu verkaufen, anzubauen sowie weiterzuverarbeiten werden zeitgleich legal, so dass der Großhandel direkt starten kann.
Zukünftig heißt es nach den Vorstellungen von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP): Wer Cannabis zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften verkaufen will, muss Kenntnisse und und die damit verbundenen Risiken aufweisen.
Ab wann die Cannabis Legalisierung nun stattfindet ist schwer zu sagen. Allerdings gibt es Vermutungen, dass es noch bis voraussichtlich nächsten Jahres andauern wird, da die Aufhebung der Prohibition aufgrund der Omicron Variante des Coronavirus auf Eis gelegt wurde.
Nico ist ein freiberuflicher Autor mit Schwerpunkt auf der Cannabisindustrie. Er interessiert sich für die Auswirkungen von Cannabis auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Konsumverhalten. Nico möchte alle Standpunkte in objektiven Nachrichtenartikeln darstellen. Er glaubt, dass dies der beste Weg ist, um eine informierte Öffentlichkeit zu schaffen.