CBD-Öl: Lediglich eine Modeerscheinung oder tatsächlich effektiv?
CBD-Öl: Nur ein Hype oder tatsächlich wirksam?
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CBD-Öl: Nur ein Hype oder tatsächlich wirksam?

Über viele Jahre litt Hanf unter einem schlechten Ruf. Die uralte Kulturpflanze war untrennbar mit berauschenden Substanzen wie Marihuana und Haschisch und der zugehörigen Subkultur verbunden. Doch mittlerweile hat sich die Lage entspannt. Cannabisprodukte werden in immer mehr Ländern legalisiert oder zumindest zur medizinischen Verwendung freigegeben. Daneben hat Cannabidiol in Form von CDB-Öl den legalen Markt erobert.

Die Geschichte des Hanfs

Die Hanfpflanze (Cannabis) gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Sämtliche Bestandteile werden vom Menschen in irgendeiner Form verwertet. Sie dient als Verstärkung beim Hausbau und zur Fertigung von Kleidung, Seilen und Segeln. Selbst bei der Papierherstellung dominierte Hanf über Jahrhunderte, ehe es von Holzfasern abgelöst wurde. Hanf ist eine vielfältig einsetzbare Pflanze.

Vom Abstieg zum Comeback

Mit dem 20. Jahrhundert begann der Abstieg des Kulturproduktes Hanf. Bei der Herstellung von Kleidung wurde er von Baumwolle und Kunstfasern abgelöst. Dazu führte der US-Politiker Harry J. Anslinger in den 30er-Jahren einen Kreuzzug gegen Cannabis als Droge, die den medizinischen Nutzen der Pflanze völlig ausser Acht liess. Über lange Zeit blieben Haschisch und Marihuana illegale Nischenprodukte. Mittlerweile erlebt Hanf ein vielfältiges Comeback. Es wird als nachhaltiger Rohstoff für die Herstellung von Kleidung und Baumaterial wiederentdeckt. Cannabis wird in immer mehr Ländern zumindest zur medizinischen Verwendung legalisiert.

Der Unterschied zwischen THC und CBD

Für Endverbraucher interessant ist dabei der kleine aber bedeutsame Unterschied zwischen zwei verschiedenen Inhaltsstoffen aus der Gruppe der Cannabinoide. CBD-Öl hat keinen berauschenden Effekt, sondern entspannt. Für den Rauschzustand beim Konsum von Marihuana und Haschisch ist die psychoaktive Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) verantwortlich. Zu medizinischen Zwecken ist Δ9-THC (Dronabinol) in der Schweiz mit einer patientenspezifischen Ausnahmebewilligung zugelassen. Daneben enthalten die Pflanzen mit Cannabidiol (CDB) eine zweite Substanz, die seit einigen Jahren stark vermarktet wird.

Die Wirkung von CBD-Öl

CDB-Öl, nicht zu verwechseln mit dem aus den Samen hergestellten Hanföl, ist im Gegensatz zu THC keine psychoaktive Substanz, das heisst, es löst keinen Rausch aus. Hanföl wirkt entzündungshemmend und beruhigend. Allerdings ist es nicht erlaubt, Werbung mit der angeblichen medizinischen Wirkung zu machen. Bislang liegen zum Beispiel keine wissenschaftlichen Studien vor, die eine mögliche positive Wirkung von CBD-Öl bei der Krebsbehandlung belegen können. Lediglich bei Epilepsie und Multipler Sklerose zeigte sich eine Reduzierung der Anfälle, beziehungsweise Beschwerden – allerdings nur bei Produkten mit verschreibungspflichtig hoher Dosierung.

Zu den vielen tatsächlich positiven Effekten von CBD gehört eine leichte angstlösende Wirkung ohne wie bei THC vom Konsum high zu werden. Studien vermuten, dass CBD an die Rezeptoren andockt, die eine Ausschüttung des Glückshormons Serotonin auslösen. Bei Stress, Sorgen und Ängsten können einige Tropfen CBD-Öl daher entspannend wirken. Daneben berichten einige von positiven krampflösenden und schmerzstillenden Effekten zum Beispiel bei Magenverstimmungen, Kopfschmerzen und Menstruationsbeschwerden. Nicht zuletzt findet sich CDB-Öl dank seiner antioxidativen Wirkung immer häufiger in kosmetischen Produkten wie Hand- und Gesichtscrèmes wieder. Auch für Haustiere kann CBD-Öl in geringer Dosierung eingesetzt werden, zum Beispiel bei milder Geräuschangst.

Fazit

Letztendlich gilt für CDB-Öl wie für so viele andere Trends, dass es sich in erster Linie um ein Lifestyle-Produkt handelt. Bei einigen Menschen wird sich womöglich eine positive Wirkung bemerkbar machen, die Experten zufolge allerdings auch auf einem Placebo-Effekt beruhen können: Weil eine bestimmte Wirkung erwartet wird, stellt sich diese einfach aus diesem Grund ein. Da es jedoch nicht schadet, kann sich der Versuch durchaus lohnen. Zu beachten ist dabei nur, dass es sich weder um ein Wunderheilmittel gegen ernsthafte Krankheiten handelt und auch nicht dafür geeignet ist, einen Rausch auszulösen.

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