Am 17. Oktober 2018 wird Kanada zumindest für kurze Zeit buchstäblich in Rauch aufgehen, denn ab diesem Datum ist das Kiffen dort ganz offiziell erlaubt. Präsident Trudeau hat dies schon vor Monaten unter begeistertem Applaus angekündigt und jetzt wird der Plan in die Tat umgesetzt. Und damit entsteht nun auch gemeinsam mit den USA eine riesige zusammenhängende Fläche, in deren Gebiet Cannabis legal ist.
Achtung beim Grenzübertritt mit Cannabis
Vor allem US-Behörden machen jetzt allerdings darauf aufmerksam, dass ein Grenzübertritt mit Weed im Gepäck keine gute Idee ist und neben den bekannten Strafen auch die Verweigerung der Einreise zur Folge haben wird.
Eight million people passed through Washington’s five crossings with British Columbia last year. Pot will now be legal on both sides of those crossings, but the border itself is a no-weed zone and attempting to take cannabis from one country into the other is strictly prohibited. (Quelle: SeattleTimes.com)
Das Problem, was Behörden mittelfristig kommen sehen: Cannabiskonsum wird zur Normalität werden und damit auch das Mitführen von Blüten. Die Experten warnen daher davor, aus Versehen beim Grenzübertritt durch den persönlichen mitgeführten Eigenbedarf in die angesprochenen rechtlichen Probleme zu geraten.
Aufpassen bei Inlandsflügen
Die “Staaten” sind groß und obwohl die Amerikaner und Kanadier auch große Distanzen gerne mal mit dem Auto zurücklegen, sind Flüge von A nach B keine Seltenheit. Wer also z.B. von Vancouver nach San Francisco fliegt und unbewusst ein paar Gramm Gras mitführt kann sich bei der Einreise strafbar machen. Das kostet dann nicht nur Geld und Nerven, sondern bedeutet auch den Einreise-Stop! Zum Redaktionsschluss konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen, ob das ein lebenslanges Einreiseverbot wegen versuchtem Schmuggel von Drogen bedeutet, gehen aber genau von dieser Tatsache aus. So zumindest liest sich der entsprechende Artikel auf der offiziellen Webseite der CBP (Customs and Border Protection).
Komplex und irgendwie absurd – alles legal und irgendwie doch nicht
Die Behörden gehen davon aus, dass sich Heranwachsende in 5-10 Jahren nicht mal mehr daran erinnern werden, dass Cannabis je illegal war. Das Genussmittel wird in den täglichen Gebrauch übergehen und zur völligen Normalität werden, was eben auch dazu führen wird, dass bei der Aus- und Einreise die oben angesprochenen rechtlichen Probleme auftreten können. Und Grenzübertritt ist nicht gleich Grenzübertritt, denn so kann man wahlweise mit dem eigenen Auto, mit Reisebussen, Zügen, Fähren und Flugzeugen einreisen, ohne vielleicht an die kleine Blüte in der Hosentasche gedacht zu haben. Die CBP möchte deshalb nun präventiv entsprechende Hinweisschilder an den Grenzübergängen anbringen, um die Menschen rechtzeitig daran zu erinnern.
strenge Einreisegesetze
Im Grunde genommen dürfen Cannabiskonsumenten aus Europa beispielsweise ebenfalls erst gar nicht in die USA einreisen. Dazu gibt es ganz klare Aussagen:
Generally, any arriving alien who is determined to be a drug abuser or addict, or who is convicted of, admits having committed, or admits committing, acts which constitute the essential elements of a violation of (or an attempt or conspiracy to violate) any law or regulation of a State, the United States, or a foreign country relating to a controlled substance, is inadmissible to the United States. Quelle: cbp.gov)
Bleibt zu hoffen, dass sich dieses Vorgehen auf Dauer als unpraktikabel herausstellt und irgendwann bestenfalls eingestellt wird.
Nico ist ein freiberuflicher Autor mit Schwerpunkt auf der Cannabisindustrie. Er interessiert sich für die Auswirkungen von Cannabis auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Konsumverhalten. Nico möchte alle Standpunkte in objektiven Nachrichtenartikeln darstellen. Er glaubt, dass dies der beste Weg ist, um eine informierte Öffentlichkeit zu schaffen.