Köln auf dem Weg zur Cannabis-Modellstadt: Ein Durchbruch in der Drogenpolitik

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und ihre Pläne

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen plant zusammen mit einem auf Cannabis spezialisierten Pharmagroßhändler einen Lehrgang für Fachleute, die Hanf professionell anbauen. Geplant sei eine Weiterbildung zum „zertifizierten Cannabis-Fachanbauer“, teilte das Unternehmen Kineo Medical mit Standorten in Düsseldorf, Frankfurt und Hanau am Mittwoch mit. Die Landwirtschaftskammer bestätigte, eine entsprechende Absichtserklärung mit dem Unternehmen unterzeichnet zu haben.

Ein historischer Schritt

In einer bemerkenswerten Entwicklung hat der Kölner Stadtrat beschlossen, die Stadt zu einer Modellregion für die Abgabe von Cannabis zu machen. Dieser Schritt wurde nach intensiver Diskussion mit großer Mehrheit beschlossen.

Stimmen der Befürworter

Ralf Unna, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Kölner Stadtrat, unterstrich die Entscheidung mit den Worten: “Gute Politik beginnt mit dem Blick auf die Realität. Dazu gehört, dass Cannabis längst in der Gesellschaft angekommen ist.” Die bisherige Verbotspolitik sei “grandios gescheitert”.

Die Vorteile einer kontrollierten Abgabe

Eine kontrollierte Abgabe, wie sie die Bundesregierung in Modellregionen ermöglichen will, könnte sowohl den Gesundheitsschutz fördern als auch die Kriminalität eindämmen. Dieser Ansatz stellt einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik dar und könnte weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen haben.

Die Perspektive der FDP

Katja Hoyer von der FDP äußerte Unverständnis darüber, dass Flatrates für Alkohol gesellschaftlich akzeptiert seien, während der Konsum eines Joints sofort sanktioniert werde. Sie betonte, dass das Modellprojekt wissenschaftlich begleitet werden müsse, um das weitere Vorgehen zu beraten.

Fazit

Dieser mutige Schritt des Kölner Stadtrates könnte eine neue Ära in der Drogenpolitik einläuten. Wie sich diese Entscheidung auf die Stadt und ihre Bewohner auswirken wird, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die Augen der Nation werden auf Köln gerichtet sein, wenn es diesen neuen Weg beschreitet.

Erste Cannabis-Clubs in NRW

Außerhalb der Modellregionen können sich auch bundesweit sogenannte Cannabis Social Clubs (CSCD) gründen. Der Dachverband hat bereits 13 solcher Clubs auf seiner Homepage registriert. Demnach gibt es Cannabis Social Clubs in Bochum, Duisburg und im Münsterland, aber auch in Aachen, Düsseldorf und Köln. Die Cannabis-Clubs berichten von einem enormen Zulauf. Die Nachfrage nach legalem Cannabis ist bundesweit sehr hoch. Die Clubs berichten teilweise von hunderten Anfragen pro Tag, nicht nur aus NRW, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet. Erste Clubs mussten bereits einen Aufnahmestopp verhängen.

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