Es ist allgemein bekannt, dass das Inhalieren verbrannter Substanzen der Gesundheit nicht zuträglich ist. Insbesondere der Konsum von Tabak in Form von Zigaretten fordert jährlich über 127.000 Menschenleben in Deutschland. Das Bundesgesundheitsministerium bezeichnet Rauchen als das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko im Land. Aus diesem Grund wird auch beim Cannabiskonsum oft darüber diskutiert, wie schädlich das Rauchen von Joints für den Körper sein muss.
Die Wissenschaft spricht eine andere Sprache
In der Schule wurde uns möglicherweise beigebracht, dass ein Joint aufgrund fehlender Filter genauso schädlich wie etwa zwanzig Zigaretten sei. Doch zu diesem Zeitpunkt gab es noch nicht genügend Forschungsergebnisse, die in den letzten Jahrzehnten immer mehr an die Öffentlichkeit gelangt sind. Und diese Ergebnisse zeigen eine andere Realität als das, was bisher vermittelt wurde.
Die Wissenschaft ist sich mittlerweile einig, dass Rauch nicht gleich Rauch ist und der Konsum von Cannabis mit dem Rauchen von Zigaretten schwer vergleichbar ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Inhalieren von verbranntem Cannabis deutlich weniger schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Konsumenten hat als der Konsum von herkömmlichen Zigaretten.
Studien widerlegen den Mythos
Immer mehr Amerikaner sind der Meinung, dass das Rauchen von Zigaretten gesundheitsschädlicher ist als der Konsum von Cannabis – und sie haben recht. Zahlreiche Studien, auf die Norml.org hinweist, belegen dies. In diesen wissenschaftlichen Untersuchungen, die die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Cannabisrauch untersucht haben, wurde der Mythos widerlegt, dass Marihuana die gleichen negativen Auswirkungen auf die Atemwege hat wie Tabak.
In einer staatlich finanzierten Studie der Universität von Kalifornien in Los Angeles wurde das lebenslange Lungenkrebsrisiko von über 2.000 Langzeit-Cannabisrauchern, Tabakrauchern und Nichtrauchern verglichen. Dabei stellten die Forscher fest, dass regelmäßige Zigarettenraucher ein 20-fach höheres Lungenkrebsrisiko hatten als Nichtraucher. Bei Personen, die nur Marihuana rauchten – in den USA meist ohne Tabak – wurde jedoch kein erhöhtes Risiko festgestellt.
Der bekannte Lungenfacharzt und Professor der Medizin Donald P. Tashkin, der an der Studie beteiligt war, wollte eigentlich die Zusammenhänge zwischen Cannabiskonsum und einem erhöhten Lungenkrebsrisiko aufzeigen. Doch stattdessen fand er keinerlei Zusammenhang und sogar einen Hinweis auf eine schützende Wirkung von Cannabis, wie er in der Washington Post zitiert wird.
Cannabisrauch und das Risiko von Lungenerkrankungen
Eine kürzlich in der Fachzeitschrift “Chronic Obstructive Pulmonary Diseases” veröffentlichte Studie ergab, dass weder früheres noch aktuelles Cannabisrauchen mit dem Fortschreiten oder der Entwicklung einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) in Verbindung gebracht werden kann. Andere Studien haben bereits darauf hingewiesen, dass Cannabisrauch und Tabakrauch nicht die gleiche krebserregende Wirkung haben und dass Personen, die ausschließlich Cannabis rauchen, weniger schädlichen Giftstoffen und Karzinogenen ausgesetzt sind als Tabakraucher.
Einige Forscher haben sogar die Theorie aufgestellt, dass die krebshemmende Wirkung von Cannabinoiden einige der Schäden ausgleichen könnte, die normalerweise mit dem Rauchen von Tabak verbunden sind. Eine kürzlich im “American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine” veröffentlichte Studie zeigt, dass Cannabis andere Auswirkungen auf die Lungenfunktion hat als Tabak. Die Auswirkungen eines weitverbreiteten Cannabiskonsums müssen nicht zwangsläufig den Schäden durch Tabakrauchen entsprechen.
Ein Fazit
Eine kürzlich veröffentlichte Übersichtsarbeit von Forschern der Universität von Arkansas kommt zu dem Schluss, dass die Daten über Marihuana im krassen Gegensatz zu den konsistenten Nachweisen von Schäden durch Tabak stehen. Die Toxizität von Marihuana verblasst im Vergleich zum Zigarettenrauch. Dennoch bedeutet dies nicht, dass die Belastung durch Cannabisrauch völlig harmlos ist, da der Rauch von verbranntem Cannabis einige der gleichen Toxine und Partikel enthält wie Tabakrauch.
Allerdings können Cannabiskonsumenten klügere Entscheidungen treffen, wie zum Beispiel die Verwendung von Vaporisatoren, die Kräuter auf unschädliche Weise verdampfen. Die Exposition gegenüber Verbrennungsgiften kann durch die Verwendung eines Vaporizers erheblich reduziert werden. Darüber hinaus können Cannabiswirkstoffe in einer Vielzahl von Produkten verwendet werden, die nicht geraucht werden müssen, wie zum Beispiel Lebensmittel und Getränke, und somit keine Risiken des Rauchens beinhalten.
Die Ergebnisse aller Studien sind eindeutig und konsistent. Die mit Cannabisrauch und Tabakrauch verbundenen Risiken sind bei Weitem nicht die gleichen.
Andre ist ein herausragender Experte in der Welt des Hanfs, spezialisiert auf Zahlen, Daten und Fakten, die diese vielseitige Pflanze betreffen. Mit einem fundierten Hintergrund in Statistik und Datenanalyse, gepaart mit umfangreichen Kenntnissen in der Hanfindustrie, hat sich Andre als unverzichtbare Informationsquelle und Analytiker in diesem Sektor etabliert.