Am Montag wurde eine Gruppe chinesischer Touristen am Flughafen von Bangkok von Thailands neuem Premierminister Srettha Thavisin persönlich empfangen. Wenige Tage zuvor hatte er angekündigt, den kaum regulierten Konsum von Cannabis zu beenden. Die aktuelle Gesetzeslage müsse “korrigiert” und die entsprechenden Paragrafen neu geschrieben werden, so Srettha in einem Interview mit Bloomberg.
Thailand plant neues Cannabis-Gesetz
Nachdem Thailand als erstes Land in Asien seinen Bürgern und Touristen weitgehend erlaubt hatte, Cannabis zu konsumieren, plant die Regierung nun eine erneute Kehrtwende. Bis Mitte letzten Jahres wurden Kiffer und Dealer in Thailand mit drakonischen Strafen belegt. Doch dann legalisierte die Regierung den Besitz, Anbau, Vertrieb, Konsum und Verkauf von Cannabis. Einschränkungen gibt es seitdem lediglich beim Kundenkreis und beim THC-Gehalt.
In Bangkok und vielen anderen Orten in Thailand gibt es derzeit fast 6000 Ausgabestellen für Cannabis. Doch diese sehen nun unsicheren Zeiten entgegen, da die neue Regierung eine schärfere Regulierung anstrebt.
Kiffen bald nur noch für “medizinische Zwecke”
Die Pheu-Thai-Partei, die einst von Thailands Ex-Premier Thaksin Shinawatra gegründet wurde, tritt jetzt ebenfalls für eine schärfere Regulierung ein. Thailand plant, den Konsum von Cannabis lediglich für “medizinische Zwecke” freizugeben und lehnt eine Nutzung als Freizeitvergnügen ab. Die Regierung betrachtet den Drogenmissbrauch als großes Problem, das nicht ausreichend angegangen wird.
Ein Ende der liberalen Cannabis-Politik wäre nicht nur für Thailands Kiffer und Coffeeshop-Betreiber eine herbe Enttäuschung. Auch viele Bauern müssten sich umorientieren, da sie im vergangenen Jahr begonnen haben, Cannabis-Pflanzen anzubauen. Der Goldrausch könnte bald Geschichte sein, da die Regierung den Konsum einschränken möchte.
Nico ist ein freiberuflicher Autor mit Schwerpunkt auf der Cannabisindustrie. Er interessiert sich für die Auswirkungen von Cannabis auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Konsumverhalten. Nico möchte alle Standpunkte in objektiven Nachrichtenartikeln darstellen. Er glaubt, dass dies der beste Weg ist, um eine informierte Öffentlichkeit zu schaffen.