Die Weltdrogenkommission wurde vor etwas mehr als 7 Jahren neu gegründet und fordert seit jeher eine staatliche Regulierung der weltweiten Drogenmärkte. Um Herr der Probleme zu werden sei das die einzige realistische Möglichkeit. Die Kommission, die größtenteils aus ehemaligen Staatschefs besteht, hat letzte Woche Ihre Jahresbericht in Mexiko präsentiert und dramatische Zahlen veröffentlicht: alleine in Mexiko sind in den letzten 12 Jahren weit über 200.000 Menschen im sogenannten “Drogenkrieg” gestorben.
Regulierung und Kontrolle sind die einzige Möglichkeit
Das Gremium der Kommission plädiert für eine Regulierung und Kontrolle und mahnt dazu, den Drogenhandel nicht der organisierten Kriminalität zu überlassen. Im detaillierten Jahresbericht versucht die Kommission auch darzulegen, wie genau das funktionieren kann. Denn eines ist sicher: die aktuelle Drogenpolitik der letzten Dekaden ist gescheitert.
Ruth Dreifuss, ehemalige Präsidentin der Schweiz, sagt dazu: “Repression ist nicht die Antwort auf die Drogenprobleme, sie schafft nur zusätzliche Probleme und noch mehr Gewalt.”
“Wenn die Staaten von der Produktion bis zum Konsum die Kontrolle übernehmen, kann man auch die Gewalt in den Griff bekommen”
Aktuell werde die Kontrolle vollständig den kriminellen Organisationen überlassen. Mit allen Folgen für Dritte Welt Staaten (in denen häufig Anbau und Produktion erfolgen) und auch für die Konsumentenstaaten in aller Welt. Dreifuss schlägt vor, in der Sache ähnlich vorzugehen wie mit Alkohol und Tabak.
Das Thema eilt, denn nie zuvor haben Menschen mehr Drogen konsumiert wie heute. Siehe dazu den Artikel in der Zeit: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-06/weltdrogenbericht-un-drogenkonsum-illegale-rauschmittel
Korruption als größte Gefahr
Alleine in Mexiko sind im letzten Jahr über 30.000 Menschen durch organisierte Kriminalität im Drogenumfeld zu Tode gekommen. Ein weiteres großes und lange bekanntes Problem sei die aus dem Drogenhandel resultierende Korruption. Eine gut organisierte und funktionierende Legalisierung erfordert starke Strukturen in Justiz und Polizei. Korruption und schwache Institutionen sind daher nicht förderlich.
“Die Regulierung dieses Geschäfts funktioniert nur, wenn der Rechtsstaat stark ist und wenn die Justiz die Werkzeuge, die ihr zur Verfügung stehen, auch wirklich benutzt. Es ist noch ein weiter Weg.”
Die Weltdrogenkommission beobachtet aber auch einen stetigen und positiven Wandel: immer mehr Staaten, Länder und Bundesländer haben mit partieller Legalisierung begonnen, so ist Cannabiskonsum in mehreren US-Bundesstaaten mittlerweile legal und ab Ende Oktober auch in Kanada. Trotzdem gebe es immer noch 33 Staaten in denen Drogenhändlern die Todesstrafe droht.
Weiterführende Links:
https://www.tagesschau.de/ausland/drogenhandel-regulierung-101.html
http://www.unodc.org/wdr2018/
Nico ist ein freiberuflicher Autor mit Schwerpunkt auf der Cannabisindustrie. Er interessiert sich für die Auswirkungen von Cannabis auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Konsumverhalten. Nico möchte alle Standpunkte in objektiven Nachrichtenartikeln darstellen. Er glaubt, dass dies der beste Weg ist, um eine informierte Öffentlichkeit zu schaffen.