Cannabis-Liebhaber sind ein reisefreudiges und offenen Völkchen. Und auch Cannabis-Patienten sitzen nicht den ganzen Tag lethargisch auf ihrem Sofa. Reisen macht Spaß und bildet, allerdings muss man in einigen Ländern dieser Welt ganz besonders aufpassen bzw. sollte während des Urlaubs dort vielleicht vorsichtshalber einfach nicht konsumieren, denn die Strafen sind teilweise wirklich drakonisch.
Wir haben hier eine Liste der Länder zusammen gestellt, in den der Besitz und Konsum von Cannabis zum echten Problem werden kann. Deshalb aufgepasst bei Reisen nach:
VAE – vereinigte arabische Emirate
Die VAE gehören zu den negativen Spitzenreitern in Sachen Cannabis-Prohibition. Selbst mit einer sehr kleinen Restmenge Gras oder Dope kannst Du bis zu 4 Jahre im Gefängnis landen. Und sollte Dir der Handel unterstellt oder sogar nachgewiesen werden droht Dir vielleicht sogar die Todesstrafe. Bei Reisen in die VAE sollte man also auf den Besitz und Konsum völlig verzichten, um diese exorbitanten Strafen zu vermeiden. “Handel” ist halt immer Auslegungssache und da solltest Du einfach auf Nummer sicher gehen!
und Cannabis-Patienten?
Leider konnten wir dazu keinerlei Informationen finden. Wir gehen aber davon aus, dass die in Deutschland geltenden Gesetze in den VAE schlichtweg keine Anwendung finden werden, d.h. auch der ärtzliche Nachweis und die offizielle Erlaubnis Cannabis aus medizinischen Indikationen heraus konsumieren zu dürfen/können, wird in den Emiraten vermutlich nicht anerkannt werden. Schlechte Karten also für Cannabis-Patienten, die dort gerne mal Urlaub machen würden, oder auch aus geschäftlichen Gründen dort hin reisen müssen.
Reisen nach Indonesien: überraschend strenge Gesetze
Indonesien-Urlauber sollten sich bewusst sein, dass auch hier wirklich heftige Strafen drohen, sollte man beim Konsum oder mit Besitz von Cannabis erwischt werden. Auch wenn das gängige Bild in den Köpfen eher anders aussieht: easy Life am Strand und jede Menge Partys, und dabei alle möglichen Drogen ganz leicht und vor allem günstig verfügbar!
Die Strafen reichen dabei von fünfstelligen Dollar-Beträgen, bis hin zu 4-12 jährigen Haftstrafen. Das Problem: Cannabis bzw. Hanf fallen nicht nur einfach in eine der 3 Betäubungsmittel-Kategorien, die in der Strafverfolgung Anwendung finden, sondern landen in der Kategorie, in der sich auch Heroin, Meth und andere Amphetamine befinden. Cannabis wird in Indonesien also als “harte Droge” angesehen und entsprechend rechtlich verfolgt. Der Besitz von mehr als 1kg Gras wird in Indonesien sogar mit lebenslanger Haft geahndet. Leider kommt das auch immer wieder vor: die Preis für Weed sind derart günstig, dass Reisende sich oft erstmal ordentlich “eindecken” und deshalb direkt große Mengen kaufen.
Drogengesetze in Japan
Japan ist bekannt dafür eine Null-Toleranz-Politik in Sachen Drogen jeglicher Art zu haben. Schon beim ersten rechtlich geahndeten Drogenbesitz oder -konsum droht Japanern eine Haftstrafe von bis zu 5 Jahren.
Schlechte Nachrichten für Reisende und Urlauber: die Gesetze für Ausländer sind noch drastischer als für Inländer. D.h. bereits für den Konsum oder den Besitz von Kleinstmengen drohen horrende Geldstrafen, Gefängnisstrafen bis hin zu Einzelhaft.
Gar nicht so einfach also, und vermutlich auch für Cannabis-Patienten, die auf Rezept konsumieren (müssen), nicht empfehlenswert. Achja: wer bei der Einreise mit einer entsprechenden “Vorqualifizierung” bereits mit Drogenbesitz oder -konsum in Verbindung gebracht werden kann, wird einfach direkt abgewiesen. Es soll ja schon den ein oder anderen Promi gegeben haben, dem genau das passiert ist.
Funfact: ein Gramm Gras kostet im Straßenverkauf über 50,- Euro!!! Unglaublich.
strenge Reglementierung in Frankreich
Traurig aber wahr: in unserem Nachbarland Frankreich wird Cannabisbesitz und -konsum sehr drastisch verfolgt und geahndet, obwohl die Franzosen an sich doch als absolute “Genießer” bekannt sind.
Überraschend, sehr verwunderlich und nicht verständlich: Frankreichs Gesetz unterscheidet leider nicht zwischen Besitz, Eigenkonsum und Handel mit Cannabis, oder irgendeiner anderen wirklich harten Droge. Wer mit einer kleinen Blüte erwischt wird, kann damit rechnen genauso behandelt zu werden wie der Kokain-Großdealer.
Selbst eine Kleinstmenge kann Frakreich-Urlauber also schon in größere Schwierigkeiten bringen und Strafen von 1.000,- Euro oder sogar Gefängnisaufenthalte zur Folge haben.
Cannabis Konsum in Singapur
Singapur hat ein sehr rigoroses Drogenmißbrauchsgesetz, das konsequent durchgesetzt wird und auch bei Cannabis-Delikten Anwendung findet. Ähnlich wie in Indonesien gibt es 3 verschiedene Drogenkategorien.
Schon beim Besitz einer Unze (28,35 Gramm) Gras, geht das Gesetz von konkretem Drogenhandel aus. Die Polizei in Singapur ist da recht unerbittlich: die Drogen gehören immer automatisch demjenigen, bei dem sie auch gefunden werden. Mutti das Gras ins Gepäck zu stecken, weil sie unschuldiger wirkt, kann also echt böse nach hinten losgehen!
Die Regeln sind sehr klar abgesteckt und teilweise drastisch: für mehr als 500 Gramm Marihuana droht die Todesstrafe. Punkt.
Aber auch unter 500 Gramm drohen langjährige bis lebenslange Gefängnisaufenthalte und vor dem Hintergrund der in Singapur gebräuchlichen und gängigen Prügelstrafe, raten wir dringend davon ab, in diesem Land Cannabis zu kaufen oder zu konsumieren.
Türkei: konservativ und streng
Nicht erst seit der Machtübernahme durch Herrn Erdogan gilt die Türkei als konservativ und streng, was den Drogenkonsum betrifft. Verkauf, Kauf, Besitz und Konsum von illegalen Drogen (und dazu gehört in der Türkei auch das Cannabis) werden mit Haftstrafen von bis zu 24 Jahren geahndet.
Es ist davon auszugehen, dass die aktuelle politische Entwicklung im Land nicht dazu führen wird, dass die Drogengesetze gelockert werden könnten – im Gegenteil!
Cannabis in Saudi Arabien
Wenig überraschen ist Cannabis in Saudi Arabien ebenfalls verboten. Wäre ja auch überraschend: In einem Land, welches Alkoholkonsum verbietet, ein Land in dem es keine Barkultur gibt, kann Marihuana natürlich ebenfalls nicht geduldet werden.
Wer in Saudi Arabien erwischt wird hat ein Problem: es gibt keine festgelegten Mengen oder Strafen für Cannabis-Delikte. Wer sich straffällig macht ist der vollkommenen Willkür der Polizei und Gerichte ausgesetzt. Lange Haftstrafen, Abschiebungen und/oder öffentliche Auspeitschungen (oder Kombinationen daraus) können die Folge sein.
Und: wem Drogenhandel unterstellt wird, der hat von vorne herein ganz schlechte Karten! Auf den Handel mit illegalen Drogen steht immer die Todesstrafe. Die gängigste Form ist dabei die Enthauptung (willkommen im Mittelalter)! Das Problem: durch die o.g. Willkür kann ein Richter einfach so entscheiden, ob der Angeklagte “gehandelt” hat.
Daten&Fakten: knapp 50% aller Hinrichtungen in Saudi Arabien sind in den letzten Jahren auf Grund von Drogendelikten ausgeführt worden!
Fazit
Alle hier erwähnten Länder sind definitiv eine Reise wert! Dieser Beitrag soll keineswegs dazu aufrufen, Reisen in diese Länder zu boykottieren, denn die Gesetze werden durch Regierungen und die Legislative aufgestellt. Das Volk und die Einwohner der Länder können i.d.R. wenig bis gar nichts dafür, dass Cannabiskonsum dort derart heftig gesetzlich geahndet wird. Viele der aufgezählten Länder verfügen nicht über eine demokratisch gewählte Regierung, sondern sind Monarchien oder Diktaturen. Das sollte man immer im Hinterkopf haben. Mit diesem Beitrag möchten wir nur ein wenig Aufklärungsarbeit leisten und vor größerem Schaden schützen.
Konsti ist ein renommierter Experte in den Bereichen Hanf und dessen rechtliche Aspekte. Durch seine jahrelange Erfahrung in der Branche und seine fortlaufende Auseinandersetzung mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, ist Konsti in der Lage, komplexe Sachverhalte rund um Hanf klar und verständlich zu vermitteln. Sein Fachwissen erstreckt sich auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, die den Anbau, Vertrieb und Konsum von Hanfprodukten regeln, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
1 comment
huiiii, Danke für die Infos! da ich in Kürze nach Japan fliegen werde, war der Hinweis mehr als hilfreich..