Justizministerin spricht sich gegen geplante Freigabe von Cannabis aus
Justizministerin lehnt geplante Cannabis-Freigabe ab
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Die deutsche Justizministerin hat sich gegen die geplante Freigabe von Cannabis ausgesprochen. In einem Interview mit dem Nachrichtenportal hanf.biz betonte sie, dass sie keine Veränderungen in der aktuellen Gesetzgebung vornehmen möchte.

Keine Änderungen in der aktuellen Gesetzgebung

Die Justizministerin erklärte, dass sie die aktuellen Gesetze zum Umgang mit Cannabis für angemessen hält und keine Notwendigkeit sieht, diese zu ändern. Sie betonte, dass der Besitz, Anbau und Handel von Cannabis weiterhin strafbar bleiben sollten.

“Cannabis ist eine illegale Droge und sollte auch weiterhin als solche behandelt werden”, sagte die Justizministerin. “Es gibt ausreichend wissenschaftliche Studien, die die schädlichen Auswirkungen von Cannabis auf die Gesundheit belegen. Eine Freigabe würde zu einer Normalisierung des Konsums führen und damit potenziell mehr Menschen gefährden.”

Die Justizministerin verwies auch auf die internationalen Abkommen, die Deutschland zum Verbot von Cannabis verpflichten. Eine Freigabe würde gegen diese Abkommen verstoßen und könnte zu diplomatischen Konflikten führen.

Unterstützung der aktuellen Präventionsmaßnahmen

Die Justizministerin betonte, dass sie die aktuellen Präventionsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen zum Thema Cannabis für effektiv hält. Sie plädierte dafür, weiterhin in diese Maßnahmen zu investieren, um die Bevölkerung über die Risiken des Cannabiskonsums aufzuklären.

“Es ist wichtig, dass wir unsere Jugendlichen über die Folgen des Cannabiskonsums informieren und ihnen alternative Möglichkeiten aufzeigen”, sagte die Justizministerin. “Durch Prävention können wir dazu beitragen, dass weniger Menschen mit Cannabis in Kontakt kommen und dadurch ihre Gesundheit gefährden.”

Kritik von Befürwortern der Cannabis-Freigabe

Die Entscheidung der Justizministerin stieß auf Kritik von Befürwortern der Cannabis-Freigabe. Sie argumentieren, dass eine Legalisierung von Cannabis zu einer Entlastung der Justiz führen würde und den Schwarzmarkt eindämmen könnte.

“Die Kriminalisierung von Cannabis ist gescheitert. Statt Menschen zu kriminalisieren, sollten wir den Fokus auf Prävention und Aufklärung legen”, sagte ein Sprecher einer Cannabis-Lobbygruppe. “Andere Länder haben gezeigt, dass eine kontrollierte Freigabe von Cannabis positive Effekte haben kann, sowohl in Bezug auf die Gesundheit der Konsumenten als auch in Bezug auf die Entlastung des Justizsystems.”

Debatte über Cannabis-Freigabe geht weiter

Die Ablehnung der Justizministerin bedeutet jedoch nicht das Ende der Debatte über eine mögliche Cannabis-Freigabe. Befürworter werden weiterhin für eine Legalisierung eintreten und argumentieren, dass eine kontrollierte Abgabe von Cannabis den Schwarzmarkt eindämmen und den Jugendschutz verbessern könnte.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickeln wird und ob es in Zukunft zu einer Änderung der Gesetzgebung kommen wird.

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