CannaMedical Pharma GmbH mit Lieferengpass: Anzeige in Kanada erfolgt
die CannaMedical Pharma GmbH beklagt Lieferverzug aus Kanada und erstattet Anzeige
Die CannaMedical Pharma GmbH beklagt Lieferverzug aus Kanada und erstattet Anzeige gegen die beiden kanadischen Hauptlieferanten. (Bildnachweis: istockphoto, Kazyaka)

Seit Mitte Oktober 2018 ist Cannabis in Kanada legal erhältlich: und zwar sowohl für die medizinische Anwendung als auch für den Freizeitgebrauch. Natürlich alles in einem gewissen regulierten Rahmen und unter strenger Aufsicht der Behörden. Die offizielle Entkriminalisierung und Freigabe hat einen wahren Ansturm auf die Ausgabestellen und Onlineshops hervor gerufen, was zur Folge hat, dass die Nachfrage weitaus höher als das Angebot ist. Es gibt faktisch zu wenig Cannabis auf dem legalen Markt.

erste wirtschaftliche Folgen der Cannabis-Knappheit in Kanada

Auf Grund der enormen Nachfrage waren kanadische Cannabis Händler bereits nach wenigen Stunden ausverkauft. Onlineshops hatten zeitweise über 100 Bestellung pro Minute. Die Folgen: Kanada ist ausverkauft! Das hat natürlich auch direkte wirtschaftliche Konsequenzen. Viele Dispensarys (Cannabis Verkaufsstellen) haben bereits zeitweise geschlossen, weil schlichtweg keine Ware mehr verfügbar ist. Und die Folgen sind nun auch in Deutschland zu spüren.

Cannabis Importe sichern den Nachschub für deutsche Apotheken

Da der Anbau in Deutschland sehr stark reglementiert und nur unter sehr strengen Auflagen erfolgen darf, wird ein Großteil des Bedarfs an medizinischem Cannabis in den Apotheken durch Importe vor allem aus Kanada abgedeckt. Da die kanadischen Produzenten nun aber genötigt sind, zuerst den eigenen Bedarf im Inland zu befriedigen, haben deutsche Importeure das Nachsehen.

So auch die CannaMedical Pharma GmbH in Köln, die einer der Hauptlieferanten der deutschen Apotheker ist. Selbst die fest vertraglich vereinbarten Liefermengen lassen seit Monaten auf sich warten. Deshalb hat die Firma aus Köln nun offiziell Anzeige gegen die beiden Firmen erstattet, die nach Aussagen des StartUps ganz klar Vertragsverletzung begangen haben.

Alle Rahmenbedingungen erfüllt – trotzdem keine Lieferung

Die Einfuhr von Cannabis nach Deutschland ist selbstredend auch nur unter strengsten Auflagen und mit den entsprechenden Genehmigungen möglich, die laut CannaMedical aber alle ordnungsgemäß vorliegen. Das Problem: die Genehmigungen der staatlichen deutschen Opium-Agentur sind nur 3 Monate gültig und bisher wurde keine der Bestellungen ausgeliefert. CannaMedical hatte insgesamt 450 Kilogramm vorbestellt. Das sind 450.000 Gramm und bei einem angenommenen Marktwert von teilweise über 20 Euro pro Gramm für hochwertiges (und hochpotentes) medizinisches Cannabis entgehen den Apotheken geschätzte Umsätze von bis zu 10 Millionen Euro.

Hier gibt es den Download der Cannamedical-Pressemitteilung:

zum PDF-Download der Pressemitteilung

nicht der erste Cannabis-Lieferengpass

Bereits 2017, als medizinisches Cannabis in Deutschland zugelassen wurde, saßen die Apotheker und Patienten zeitweise auf dem Trockenen, weil nicht genügend Cannabis auf Rezept verfügbar war.

 

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