HHC: Die Cannabis-Alternative im Rampenlicht – Was verbirgt sich dahinter?
Cannabis-Alternative HHC: Was steckt dahinter?
Foto von Elsa Olofsson auf Unsplash

Cannabis-Alternative HHC: Was steckt dahinter?

Gummibärchen oder E-Zigaretten: Das legale Cannabinoid HHC steckt in einigen Produkten. Doch wie gefährlich ist es? Und wie wirkt es? Ein Überblick.

Legale Cannabis-Produkte auf dem Vormarsch

In Deutschland ist Cannabis bisher noch nicht legal. Die Anzahl von Läden, die Cannabis-ähnliche Produkte anbieten, scheint währenddessen in Fußgängerzonen und Innenstädten zuzunehmen. Dort zu kaufen: Legale Cannabis-Produkte wie Gummibärchen, Schokolade, Blüten und Vapes. Sie haben gemeinsam, dass sie aus Cannabis gewonnene oder synthetisch hergestellte Stoffe enthalten, die in Deutschland nicht verboten sind. Eines davon ist HHC, das viele junge Menschen zurzeit in sozialen Netzwerken wie TikTok bewerben.

Was ist HHC und wie wirkt es?

HHC steht für Hexahydrocannabinol. Es handelt sich um ein Cannabinoid, also um eine Substanz, die in bestimmten Sorten der Hanfpflanze vorkommt. HHC ist jedoch im Vergleich zu Tetrahydrocannabinol (THC) in geringeren Mengen in der Pflanze enthalten. Deshalb wird es überwiegend synthetisch, also künstlich, hergestellt. Es handelt sich damit um ein sogenanntes halbsynthetisches Cannabinoid.

In Deutschland fällt HHC nicht unter das Betäubungsmittelgesetz, das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) oder das internationale Übereinkommen zur Drogenbekämpfung und ist damit legal. Anders ist die Situation in Österreich oder Frankreich, wo es verboten ist. In der EU wird HHC von der Europäischen Beobachtungstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) als neue psychoaktive Substanz beobachtet, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme Anfang Oktober 2023 schreibt.

Verfügbarkeit und Wirkung von HHC

Neben spezialisierten Geschäften verkaufen auch Online-Shops Produkte mit HHC. Man muss 18 Jahre alt sein, um sie in Deutschland kaufen zu dürfen. HHC dockt, wie THC auch, an die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn an. Dementsprechend wirkt es auch ähnlich wie THC: Sowohl berauschend als auch entspannend. Auch von ähnlichen Nebenwirkungen wie nach einem THC-Konsum, inklusive Übelkeit und Erbrechen, wird berichtet.

Gefahren und Langzeitfolgen von HHC

Ob HHC gefährlich ist oder nicht, ist wissenschaftlich bisher nicht eindeutig beantwortet. Die Datenlage ist laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung unzureichend. Wie Nebenwirkungen und Langzeitfolgen aussehen, ist deshalb weitestgehend unklar. Die bisherigen Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass HHC ähnliche Effekte auf den menschlichen Körper hat wie THC. Dafür muss es jedoch höher dosiert sein als THC. Gummibärchen, die 25 Milligramm HHC pro Stück enthalten, sollen aber bereits einen Rauschzustand auslösen können. Darüber, wie sich ein sehr hoher HHC-Konsum oder eine Überdosis auf den Körper auswirkt, gibt es laut BfR bisher keine sichere Beurteilung.

Unterschiede zu CBD und THC

HHC, CBD und THC unterscheidet, dass sie alle unterschiedliche chemische Strukturen aufweisen. Während auch die Wirkung bei HHC und THC ähnlich ausfällt, sieht das bei CBD anders aus: CBD wirkt im Gegensatz zu den anderen Stoffen nicht psychoaktiv.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You May Also Like

Zahl der Cannabisrezepte in Deutschland steigt

Die Zahl der in Deutschland von den Krankenkassen übernommenen Cannabisrezepten ist stark gestiegen. FDP und Linke bezweifeln nun aber, dass die geplante Anbaumenge von medizinischem Cannabis ausreichend sein wird.

Cannabis – Was passiert im Gehirn?

Das Gehirn wird dabei immer wieder mit THC, dem Hauptwirkstoff von Cannabis, geflutet. Dies gilt ganz besonders bei Verwendung hochpotenter Cannabissorten. Studien weisen allerdings darauf hin, dass die kognitive Leistungsfähigkeit unter dem THC-Tsunami leidet.

Nördliche Marianen Inseln legalisieren Cannabis

Mit der Unterschrift eines Gouverneurs am Freitag ist der neueste Ort, um Marihuana in den USA zu legalisieren, kein Staat, sondern der Commonwealth of the Northern Mariana Islands (CNMI) – ein winziges pazifisches Gebiet mit etwas mehr als 50.000 Einwohnern.

Der High-Way-Code – besser und gesünder kiffen

Normalerweise denken Drogenkonsumenten eher wenig daran, ob es gesündere Methoden und Konsumalternativen geben könnte. Cannabis lässt sich auf vielfältige Art und Weise konsumieren: und manche davon sind ungesünder als andere. GlobalDrugSurvey.com hat dazu nun eine tolle Studie veröffentlicht und optisch sehr schön aufbereitet.