Die weltweite Legalisierung schreitet (wenn auch sehr langsam) voran und so wird kommenden Mittwoch, den 17.10.2018, der Freizeit-Konsum von Marihuana in Kanada legalisiert. Ein Argument für die Legalisierung ist immer auch die Entkriminalisierung und der Entzug der Geschäftsgrundlage für die organisierte Kriminalität.
Cannabis Legalisierung in Kanada: Ganja-Schwarzmarkt bleibt temporär weiterhin bestehen
Die angesprochene Entkriminalisierung von Cannabis ist insofern in Kanada auch mit der Legalisierung leider nicht erreicht worden, denn laut Berichten auf cannabisnow.com ist die legal verfügbare Menge in den zugelassenen Ausgabestellen viel zu klein. Das bedeutet, dass nach wie vor Potentiale für den Schwarzmarkt bestehen bleiben, der mit Sicherheit die legalen Versorgungslücken schließen wird. Und damit ist die Entkriminalisierung in Teilen leider auch fehlgeschlagen, denn wer Cannabis auf dem Schwarzmarkt erwirbt macht sich weiterhin auch strafbar. Mit der Legalisierung dürfen Kanadier zwar Weed käuflich erwerben, allerdings nur in den lizensierten “Dispensaries”, den offiziellen Läden bzw. Ausgabestellen.
Steuereinbußen für den Staat
Ein weiteres großes (und vielleicht das wichtigste) Argument für die Legalisierung von Marihuana sind natürlich die Steuer-Mehreinnahmen für den Staat. Wenn die Nachfrage aber nicht gedeckt werden kann und deshalb Teile davon über den Schwarzmarkt abgewickelt werden, entfallen signifikante Steuereinnahmen für den Staat. Vermutlich machen sich Käufer (und natürlich Verkäufer) dann sogar zusätzlich auch wegen Steuervermeidung strafbar.
Preisanstieg für Cannabis in Kanada zu erwarten
Klassische Betriebswirtschaftslehre gilt natürlich auch für den neuen Cannabismarkt in Kanada: wenn die Nachfrage größer ist als das Angebot führt das über kurz oder lang zu steigenden Preisen.
Marktregulierung
Der Cannabismarkt wird sich mittelfristig aber recht sicher selber regulieren. D.h. die Nachfrage nach legalem Weed wird durch entsprechend höhere Angebote aus legalem Anbau befriedigt werden und der Schwarzmarkt wird damit irgendwann einfach von selber verschwinden. Auch die Preise werden sich mit Sicherheit dann auf ein entsprechendes Niveau einpendeln und durch verstärkten Wettbewerb der Ausgabestellen (und Hanf-Bauern) wieder sinken.
Marktgröße: schwer abzuschätzen
Das aktuelle Angebot an legalem Weed ist nicht bewusst zu gering gehalten worden, der Markt ist schlichtweg ganz schwer einzuschätzen.
All of the independent agencies, as well as the government working to estimate the demand, have put it somewhere between 881,000 to 2,041,480 pounds, according to the CBC.
Der mögliche Cannabisverbrauch pro Jahr wird sehr unterschiedlich eingeschätzt. Die Schätzungen von Staat und unabhängigen Agenturen gehen weit auseinander und liegen zwischen etwa 400 und 1000 Tonnen pro Jahr.
Cannabisliebhaber müssen sich also nicht wirklich Sorgen machen, sollten aber vielleicht die Nummer ihres Dealers noch nicht voreilig aus dem Telefonbuch löschen.
As a country, we don’t have a shortage of marijuana; we have a shortage of legal marijuana.
Unsere Redaktion ist sehr gespannt, wie sich der kanadische Markt nach der Freigabe entwickeln wird. Der große Vorteil: ein weiteres Land geht mit gutem Beispiel voran und wird als statistische Entscheidungsgrundlage vielleicht auch bald für eine Legalisierung in Deutschland hilfreich sein.
Nico ist ein freiberuflicher Autor mit Schwerpunkt auf der Cannabisindustrie. Er interessiert sich für die Auswirkungen von Cannabis auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Konsumverhalten. Nico möchte alle Standpunkte in objektiven Nachrichtenartikeln darstellen. Er glaubt, dass dies der beste Weg ist, um eine informierte Öffentlichkeit zu schaffen.
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