Wirtschaftsfaktor Cannabis: erste große Investitionen in Deutschland
Wirtschaftsfaktor Cannabis
Cannabis kann ein riesiger positiver Wirtschaftsfaktor werden – auch in Deutschland. Jetzt wurden erste große Investitionen von kanadischen Unternehmen bekannt.

Selbst die größten Kritiker und Legalisierungs-Gegner können können den Wirtschaftsfaktor Cannabis nicht mehr verneinen und ignorieren: eine Legalisierung von Cannabis schafft nicht nur mehr und neue Arbeitsplätze, sondern lässt ganz neue Branchen und Industriezweige entstehen – von den Steuer-Mehreinnahmen für den Fiskus ganz zu schweigen. Länder wie Kanada, Südafrika und zuletzt sogar Luxemburg haben Cannabis im letzten Jahr nicht nur für medizinische Zwecke legalisiert. Mit entsprechenden wirtschaftlichen Folgen: Kanada war nach wenigen Stunden quasi ausverkauft! Und selbst Lieferverträge mit deutschen Firmen wie der Cannamedical GmbH konnten daraufhin nicht mehr eingehalten werden, weil das Gras im Inlandsmarkt dringend benötigt wurde und wird. Die Nachfrage ist riesig, das Angebot klein. Immer wenn dieser betriebswirtschaftlich äußerst interessante Zustand eintritt, ruft dies Investoren und Unternehmen auf den Plan, die wirtschaftliches Potential wittern und ausschöpfen möchten.

Wirtschaftsfaktor Cannabis in Deutschland

In Deutschland sieht die aktuelle Sachlage so aus: es gibt neben der riesigen Nachfrage abseits einer medizinischen Indikation eine Teil-Legalisierung im Cannabis-Markt. Bereits seit 2017 ist es möglich, Cannabis auf Rezept zu bekommen, auch wenn die Versorgungslage in deutschen Apotheken eher schlecht aussieht. Das liegt im Prinzip nur daran, dass es in Deutschland nach wie vor verboten ist, Gras anzubauen. Nur der Anbau von Nutzhanf ist in Einzelfällen, erst nach einem massiven Behördenmarathon und zahllosen Auflagen eventuell möglich. Das bedeutet im Klartext: selbst medizinisches Cannabis muss derzeit zu 100% importiert werden. Und das obwohl der besagte Wirtschaftsfaktor doch mehr als offensichtlich sein sollte.

Erste große Cannabis-Investitionen in Deutschland gesichtet

Wie groß die wirtschaftliche Attraktivität im Hanf- und Cannabisumfeld tatsächlich sein muss, zeigen zwei aktuelle Beispiele für Investitionen im deutschen Markt: Das kanadische Unternehmen Wayland hat in einer 5000 Einwohner kleinen Stadt in der Nähe von Dresden bereits 2018 begonnen, Nutzhanf zur kommerziellen Ölgewinnung anzubauen. Graham Farrell, seines Zeichens Vizepräsident des Unternehmens, sagt ganz klar:

Europa ist ein sehr interessanter Markt für uns!

Unternehmer wie Farrell können Zahlen deuten: in Deutschland ist die Zahl der Cannabis-Patienten auf Kassenrezept von 800 im Jahr 2016 auf über 20.000 im Jahr 2018 gestiegen. Und das ist erst der Anfang, denn die Eintrittshürden für potentielle Patienten sind derzeit noch riesig, weil es gar nicht so einfach ist, Gras auf Rezept zu bekommen. Zwar kann grundsätzlich jeder Hausarzt Weed verschreiben, aber ob die Krankenkasse dann die Kosten auch übernimmt steht auf einem anderen Blatt. Gesellschaftliches Feedback und Vorurteile kommen erschwerend hinzu.

Und genau deshalb sind “emerging markets” für Unternehmen wie Wayland so interessant. Sie möchten die ersten sein. Sie möchten von Anfang an alles richtig machen und profitieren, um dann maximale Gewinne einzufahren. Dazu hat Wayland sogar bereits eine europäische Tochterfirma namens Mariplant gegründet und plant den Ausbau von Produktionsstätten auf über 1000 Hektar mit einer Investitionssumme von 25 Millionen Euro. Bis 2020 wohlgemerkt!

Eine weitere 8-stellige Investition mit Blick auf den Markt für medizinisches Cannabis und eine mögliche kommende vollständige Legalisierung gab es erst letzte Woche: das kanadische Unternehmen Aphria hat die deutsche CC Pharma GmbH für satte 18,92 Millionen Euro übernommen. Aphria Chef Vic Neufeld hat den strategischen Kauf wie folgt kommentiert:

Als einer der vielversprechendsten Märkte für medizinisches Cannabis hat Deutschland eine bedeutende strategische Priorität für Aphria.

Strategisch deshalb, weil sich das Unternehmen damit Zugang zu einem riesigen Vertriebsnetz eingekauft hat: die etwa 13.000 deutschen Apotheken stehen alle in der Kundendatenbank der CC Pharma GmbH und sind damit für Aphria direkt ansprechbar, wenn es um den Verkauf von Cannabis Produkten geht.

Die Zahl, Frequenz und die Höhe der Investitionen zeigt sehr deutlich welches Potential und welcher Wirtschaftsfaktor im Thema Hanf steckt. Hoffen wir, dass die deutschen Politiker und auch die Legislative das endlich einsehen und Konsequenzen ziehen.

weitere Quellen:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/cannabis-markt-in-deutschland-der-deal-mit-dem-gras/23858808.html

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